Zwangserkrankung: Ausstieg aus dem Krankheitskonzept

Diagnose Zwangsstörung – DSM-V und ICD 10: Lösungen können sich auch im Kontext der Diagnosen Zwangserkrankung / Zwangsneurose erst dann abzeichnen, wenn lösungsorientiert gearbeitet wird. Hierzu ist eine mit dem Alltag und verschiedenen Naturgesetzen – z. B. denen des Gehirns – vereinbare, möglichst konkret formulierte Zieldefinition zu entwickeln.

Erreichbare Ziele formulieren

„Nie wieder belastende Gedanken“ – das ist definitiv kein erreichbares Ziel. Deshalb braucht es eine Neuformulierung.

Die folgenden Beschreibungen sind ein Angebot für Menschen, die sich bislang schwer damit getan haben, manche Alltagssituationen gelassen zu erleben. Die Beratungspraxis zeigt, dass hier der Schlüssel zur Veränderung liegt.

Sätze, mit denen Sie Veränderungen bewirken können

Veränderungsziel bei der Befürchtung, aggressive Gedanken in die Tat umzusetzen: „Ich möchte einen Weg finden, mit dem Gedanken an einen Balkon im 4. Stock zunächst etwas gelassener umzugehen … und dann weiterzusehen, wie sich das nach einigen Wochen auf mein Befinden auswirken könnte.“

Veränderungsziel bei der Angst vor Gefahren: „Mein nächstes Ziel ist es, in meine Gedanken an denkbare Gefahren auch Gedanken an reale Sicherheitserfahrungen zu mischen … und dann weiterzusehen, wie sich das nach einigen Wochen auswirken könnte.“

Veränderungsziel bei der Angst vor Kontamination, Krankheit, Ansteckung: „Ich träume davon, Reinlichkeit als etwas Angenehmes zu erleben: als freie Entscheidung für ein gesundes Leben … und dann weiterzusehen, wie sich das nach einigen Wochen auswirken könnte.“


Veränderungsziel beim übermäßigen Bestreben, Strukturen und Ordnung zu erhalten: 
„Ich möchte mich von Herzen zu meinem Ordnungsstreben bekennen und zu mir stehen – während ich mir gleichzeitig (zuerst) gestatte und dann liebevoll erlaube, meine Ordnungssysteme so an meinen Alltag anzupassen, dass sie mir immer mehr dienen … und dann weiterzusehen, wie sich das nach einigen Wochen auswirken könnte.“

Zwangsgedanken loswerden heißt Gedanken neu betrachten lernen

Mit einer neuen Betrachtung von Gedanken und einer neuen Kategorisierung beginnt die Veränderung,

So steigen Sie aus Zwängen aus, so können Sie Zwangsgedanken loswerden, ohne die Idee, Zwangsgedanken besiegen zu wollen

  • Sehen Sie Ihre Gedanken kommen und gehen. Meditation kann helfen, und diese geht auch zwischen Terminen.
  • Statt „gute Gedanken und schlechte Gedanken“ sagen Sie über Ihre Gedanken z.B. „Was für eine Vielfalt, was für bunte Einfälle“.
  • Erlauben Sie sich jeden nur denkbaren Gedanken.
  • Beschreiben Sie ihre Gedanken als das, was sie sind: Optionen, Möglichkeiten der freiwilligen Aufmerksamkeitsverteilung.“
  • Wenn Sie nachts wach werden, lassen Sie Ihre Gedanken kommen und gehen.
  • Sie können bald viel Gelassenheit und Versöhnung mit sich selbst erleben.

Zwänge: Erfahren Sie mehr darüber, wie Probleme entstehen können. Zu Problemen.