Salutogenese bei Zwängen – wer kann etwas zur Gesundung beitragen?

Was kann ich zu meiner Gesundheit, zu meinem Wohlergehen beitragen? Hier und jetzt?
Stellen Sie sich diese Frage ab jetzt täglich, gerne auch mehrmals.
Sie werden Hinweise und Ideen bekommen.

Ein weiterer Punkt ist wichtig: geben Sie es auf.

  • Geben Sie es auf, vom Leben Perfektion zu verlangen, also die Abwesenheit von Gedanken, die Sie sich nicht wünschen.
  • Entscheiden Sie sich dafür, sich immer wieder als gesund zu definieren (das ist eine Tätigkeit), wenn Ihnen seltsame Gedanken durch den Kopf gehen.
Salutogenese Entstehung von Gesundheit

Gesundheit kommt zur Blüte – Salutogenese als alltagstaugliches Lebenskonzept

Salutogenese besser verstehen – hier noch einmal das Gegenkonzept

Vergegenwärtigen Sie sich, wie Zwänge entstehen können

Hierzu finden Sie auf zwangsvorstellungen.de auch eine Infografik.

Sie können sich auch die heilsame Frage stellen:

Was müsste ich tun, um heute etwas Zwanghaftes zu erleben?

  • Nehmen wir an, Sie würden den Anspruch formulieren, nur ein von schrägen oder beängstigenden Gedanken freier Kopf wäre ein gesunder Kopf.
  • Mit dieser unrealistischen Haltung zum Leben ist es schwierig, auch nur einen Tag lang gesund zu sein – im Sinne dieses Anspruchs.
  • Mit so einer gedankenfeindlichen oder gedankenvermeidenden Haltung bräuchten Sie nur noch einen Therapeuten, der das unrealistische Anspruchsbild zusätzlich befeuert
  • So kann eine symbiotische Beziehung entstehen: hier der Patient, der sich abmüht, ein unerreichbares Ziel zu erreichen, und dort der Therapeut, der sich ebenfalls abmüht – immerhin für Geld.

Was macht gesund? Was wird von wem als gesund beschrieben und erlebt?

Hier ist die Steilvorlage für ein gesundes Leben und Erleben: frei von Zwängen, während es seltsame Gedanken und Impulse gibt und geben darf

Stellen Sie für sich fest: Gesund bin ich, wenn ich mich an schrägen oder beängstigenden Gedanken nicht weiter störe, wenn ich sie zwar bemerke, aber nicht beurteile. Wenn ich unerschrocken weiterlebe und die vielen erfreulichen, aufbauenden und sympathischen Gedanken um mich herum und in mir sehe.

Salutogenese bei Zwängen

Ein ressourcenorientiert arbeitender Therapeut bzw. Berater wird auf der Basis des Salutogenese-Konzeptes mit seinen Klienten immer mit einer wertschätzenden für eine ambivalente Haltung arbeiten.

So können die Klienten schon nach kurzer Zeit, in der Mehrzahl der Fälle beginnt die gute Entwicklung schon in der ersten Sitzung, von folgenden Beobachtungen berichten.

Während Gedanken, die andere womöglich als Zwangsgedanken bezeichnen, auftauchen, gebe ich diesen Gedanken meine eigene Bedeutung.

Ich ordne sie ein in die Kategorie: irrelevant. Sollten sie wiederkehren, dann entscheide ich mich für ein hilfreiches Bild, eine Szene, die ich mit meinem Berater entwickelt habe.

Ich bin nicht mehr ein Insasse der Inhalte der Gedanken, ich bin ein Beobachter der Gedanken und bin frei, meinen Bezug und meine Position zu den Gedanken jederzeit frei zu verändern.

Spüren Sie, welche Gelassenheit aus dem letzten Satz dieses Absatzes spricht?

Was macht gesund, und vor allem: Was wird von wem als gesund erlebt und definiert?

  • So können Zwänge entstehen

    Nehmen wir an, ein Mensch hat den Anspruch, nur ein von schrägen oder beängstigenden Gedanken freier Kopf wäre ein gesunder Kopf. Mit dieser unrealistischen Haltung zum Leben ist es schwierig, auch nur einen Tag lang gesund zu sein – im Sinne dieses Anspruchs. Trifft ein Mensch mit einer gedankenfeindlichen oder gedankenvermeidenden Haltung auf einen Therapeuten, der das unrealistische Anspruchsbild des Patienten (ja, dieser Mensch wird wohl wirklich sehr leiden, weil er keinen einzigen Tag ohne unangenehme Gedanken erleben kann), dann kann eine symbiotische Beziehung entstehen: hier der Patient, der sich abmüht, ein unerreichbares Ziel zu erreichen, und dort der Therapeut, der sich ebenfalls abmüht – immerhin für Geld.

  • Hier die Steilvorlage für ein gesundes Leben und Erleben – frei von Zwängen

    Ein anderer Mensch hingegen stellt für sich fest: Gesund bin ich, wenn ich mich an schrägen oder beängstigenden Gedanken nicht weiter störe, wenn ich sie zwar bemerke, aber nicht beurteile. Wenn ich unerschrocken weiterlebe und die vielen erfreulichen, aufbauenden und sympathischen Gedanken um mich herum und in mir sehe.

Salutogenese bei Zwängen

Ein systemisch bzw. hypnosystemisch arbeitender Therapeut wird auf der Basis des Salutogenese-Konzeptes mit seinen Klienten immer für eine ambivalente Haltung arbeiten. So können die Klienten schon nach kurzer Zeit, in der Mehrzahl der Fälle beginnt die gute Entwicklung schon in der ersten Sitzung, von folgenden Beobachtungen berichten. Während Gedanken, die andere womöglich als Zwangsgedanken bezeichnen, auftauchen, gebe ich diesen Gedanken meine eigene Bedeutung. Ich ordne sie ein in die Kategorie: irrelevant. Sollten sie wiederkehren, dann entscheide ich mich für ein hilfreiches Bild, eine Szene, die ich mit meinem Berater entwickelt habe. Ich bin nicht mehr ein Insasse der Inhalte der Gedanken, ich bin ein Beobachter der Gedanken und bin frei, meinen Bezug und meine Position zu den Gedanken jederzeit frei zu verändern.

Spüren Sie, welche Gelassenheit aus dem letzten Satz dieses Absatzes spricht?

Salutogenese bei Zwängen: ein guter Schwimmer werden

Aaron Antonovsky hat in seinem Salutogenese-Konzept von einem Fluss erzählt, dem das Leben gleicht.

  • Kein Mensch kann leben, wenn er es vermeidet, in den Fluss zu steigen. Wer einen Fluss ohne Stromschnellen und Untiefen verlangt, schluckt immer wieder Wasser und wird auf die Hilfe anderer angewiesen sein.
  • Wer sich aber entscheidet, im Fluss des Lebens ein guter Schwimmer zu werden und das auch umsetzt, den können Stromschnellen nicht umwerfen. Auch wenn sie in Form sogenannter Zwangsgedanken und sich scheinbar aufdrängender Gedanken auftauchen.
  • Deshalb ist es entscheidend, nicht in ängstlich-vermeidender Weise bestimmte Gedanken auszuklammern und zu verdrängen, sondern sie neutral als das benennen zu lernen, was sie sind: irrelevante Gedanken.

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