Wörter wie Zwang und Zwangsstörungen sind mit vielen irreführenden Hypothesen verbunden und verursachen häufig Verwirrung. Viele Menschen kämpfen deshalb einen aussichtslosen Kampf (gegen sich selbst). Wer diesen Kampf aufgibt und für das arbeitet, was als Funktion hinter den Zwangsphänomenen liegt, gewinnt Lebensqualität und Wohlbefinden – und das in der Regel schnell und auf Dauer.
Zwänge in den Griff bekommen = Denkfehler
Immer wieder findet man im Internet Werbung für Therapieformen, mit denen man angeblich Zwänge in den Griff bekommen könnte.
In den Griff bekommt jedoch kein Mensch etwas in seinem Gehirn, denn dagegen wehrt es sich aus guten Gründen. Selbst wenn man einen Gedanken in den Griff bekäme, hätte man doch beide Hände dauerhaft im Einsatz. Wie viel Aufmerksamkeit bliebe in diesem Fall für zwanglose Themen und Beschäftigungen übrig?
Versuchen Sie mal, einen beliebigen Gedanken festzuhalten oder zu etwas zu zwingen. Wie erfolgreich werden Sie damit sein?
Bereits auf den ersten Metern ihres Therapieansatzes stolpert die Verhaltenstherapie über natürliche Grenzen. Das bestätigen die Experten sogar auf ihrer eigenen Seite.

Gegen Unwillkürliches ankämpfen: Irrtum aus den Kindertagen der Therapie
Zitat der Seite zwaenge.de: „Der Betroffene leidet unter in immer gleicher Form wiederkehrenden Gedanken, Impulsen und Vorstellungen, die aufdringlichen Charakter haben und Unbehagen oder Angst hervorrufen. Bemühungen, diese Gedanken zu unterdrücken, bleiben erfolglos und steigern oft sogar ihre Stärke.“ (Zitatende)
Damit hat der Verein für verhaltenstherapeutische Expositionsstrainings selbst bestätigt, dass die Methode, Menschen mit der Idee der Heilung über Einsicht absichtlich einem erhöhten Leidensdruck auszusetzen (sogenannte Expositionstherapie bzw. Expositionstraining) nicht das Mittel der Wahl sein kann.
Nicht erst die moderne Hirnforschung hat bewiesen:
- Unwillkürliches ist immer schneller und stärker als der Wille.
- Deshalb bringt es nichts Gutes, das Unwillkürliche (Gedanken etc.) zu bekämpfen.
- Mehr noch: Es ist unverzichtbar, das Unwillkürliche als Kooperationspartner zu gewinnen.