Zwangsgedanken Heilung: Zwangsvorstellungen, Zwangsgedanken und Zwänge sind häufig fehlinterpretierte Phänomene
Lesen Sie hier mehr über die „Heilung“ von Zwangsgedanken. Sie finden hier Hinweise – auch – für Therapeuten.
Hartnäckig haben von Beginn der Zeiten der Psychiatrie die Mythen von den Zwängen überdauert. Das einseitige Modell aus der linear-kausal orientierten Betrachtung von Zwangssymptomen wurde von vielen der Systembeteiligten (Psychiatriesystem, Pharma und auch Betroffene) zu einer Pseudowahrheit etabliert. Die Mythen von der vermeintlich schwierigen Behandlung von Zwangserkrankungen halten das System aufrecht, das die schwierigen Behandlungen praktiziert.
Warum manche Psychiatriekonzepte kontraproduktiv sind:
- Zwang gegen den Zwang wirkt problemstabilisierend
- Eine innere Logik lässt sich nicht mit äußerer Logik verstehen
- Wie sich Verhaltenstherapeuten selbst widerlegen – auch im klinischen Kontext
- Wie Sie wirksame Selbsthilfe beginnen – und als Berater Hilfe zur Selbsthilfe bieten können
Problematisch beim Thema Zwangserkrankungen: die vermeintliche Logik
- In sich gesehen erscheint die psychiatrische Logik von den Zwangserkrankungen durchaus schlüssig.
- Von außen betrachtet fallen triviale Denkfehler auf, die zum heutigen Leitlinien-Diagnose- und -Therapiesystem „Zwang und Zwangserkrankungen“ führten
- Man braucht sich nur einige der einschlägigen Informationsmaterialien anzusehen, um die Einseitigkeit zu erkennen
Aus einem Flyer des Klinikums Itzehoe mit dem Titel Was ist eigentlich … Verhaltenstherapie – hier zum Download:
„Die verhaltenstherapeutische Behandlung setzt also in der Regel am Umgang mit gegenwärtig als problematisch empfundenen Situationen an und wird auf den jeweiligen Patienten zugeschnitten. Das therapeutische Vorgehen wird als Problemlöseprozess aufgefasst, wobei Therapeut und Patient als gleichberechtigte Experten verstanden werden:
• Der Patient ist Experte für sich und seine Probleme •
Der Therapeut ist Experte für die Vermittlung von Problemlösestrategien» Vorsicht, Denkfehler: genau dadurch entstehen Hilflosigkeits-Selbstkonzepte bei den Klienten!
/Zitatende
Zwänge besiegen – die Rollenverteilung im Psychiatriesystem wirkt problemstabilisierend
Das Zentrum für Psychosoziale Medizin dokumentiert beispielhaft für die VT-Branche in seinem Flyer, wie die Rollen in einem Krankheitssystem verteilt sind, in dem die Theorie vom angeblich insuffizienten Patienten zur Praxis in der Psychotherapie erklärt wurde – und wird:
- Einerseits der Patient = Problemspezialist, der darin erfahren ist, Probleme zu entwickeln – ein trivialer, aber folgenschwerer Irrtum! Patienten / Klienten wissen, ahnen und fühlen genau, wo Lösungen beginnen!
- Andererseits der Therapeut, der weiß, was für den Patienten gut ist, und der ihn darin zu unterweisen hat – ein nicht weniger folgenschwerer Irrtum! Therapeuten haben sich in Bescheidenheit und Respekt zu üben und die Klienten stets darauf hinzuweisen, dass eine erfolgreiche Beratungsbeziehung nur auf der Basis von Gleichrangigkeit entwickelt werden kann, vor allem aber: dass die Klienten alles Wissen von ihrer persönlichen Lösung selbstverständlich längst haben.
- Leider sieht die Realität oft so aus: Wer als Patient nicht über das erforderliche Durchsetzungsvermögen verfügt, wird sich auf eine Therapiebeziehung einlassen, in der er (der Patient) von vornherein als der Verlierer definiert ist, als Rezipient von „Spezialistenwissen“
- Wegen einer derartigen Herangehensweise sind psychiatrische Karrieren und Therapiebeziehungen möglich, die allesamt auf der Idee von Abhängigkeit basieren: „Wenn mir mein Therapeut als Problemlösestrategieexperte nicht alle 14 Tage oder öfter erklärt, wie ich meine Zwangsstörung (meine Depression, meine Angst usw.) in den Griff bekomme, bin ich krank.“
Die auf dieser Seite zitierten Ansätze von Psychiatrien können – hierfür liefert nicht erst die moderne Hirnforschung genügend Beweise – keine Lösungen für die Klienten bringen.
Erfolgversprechend ist dagegen – im Sinne von Patient Empowerment, die Bereitschaft, bei Zwangsgedanken Selbsthilfe zu beginnen.